29. August 2025
Am 14. August 2025 hat der game seinen aktuellen Jahresreport zur deutschen Games-Branche veröffentlicht. Wir fassen die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
Noch nie haben so viele Menschen in Deutschland Games gespielt wie heute. Rund 37,5 Millionen Deutsche greifen regelmäßig zum Controller, Smartphone oder PC – das entspricht 6 von 10 Menschen im Alter zwischen 6 und 69 Jahren. Damit wächst die Gaming-Community seit Jahren kontinuierlich, auch bei den über 60-Jährigen. Das Durchschnittsalter der Spielenden liegt inzwischen bei knapp 40 Jahren, die Geschlechterverteilung ist nahezu ausgeglichen.
Gezockt wird weiterhin meistens am Smartphone, gefolgt von Konsolen, deren Nutzung seit 2019 um ganze 29 Prozent gestiegen ist. Dagegen verlieren PC-Games an Bedeutung.
Games-Markt legt kurze Pause ein
Trotz der hohen Nachfrage verzeichnete der deutsche Games-Markt 2024 eine Umsatzdelle von 6 Prozent. Insgesamt wurden 9,4 Milliarden Euro mit Spielen, Hardware und Online-Gaming-Services umgesetzt. Besonders stark brachen die Hardware-Verkäufe (-10 %) und Spielekäufe (-17 %) ein – auch, weil 2023 vergleichsweise viele Blockbuster erschienen waren. Wachstum gab es dagegen bei Online-Gaming-Services (+12 %), deren Umsatz sich seit 2019 mehr als verdoppelt hat. Mit einem Volumen von 9,4 Milliarden Euro bleibt Deutschland der größte Games-Markt Europas und weltweit die Nummer fünf.
Unklare Förderpolitik belastet die Branche
Während die Anzahl der Spielenden steigt, blickt die deutsche Games-Branche verhalten in die Zukunft. Nur 17 Prozent der Unternehmen erwarten 2025 eine positive Entwicklung für die gesamte Branche – vor zwei Jahren waren es noch 48 Prozent. Hauptgrund ist die unsichere Förderpolitik: Ein Förderantragsstopp für 2023 und 2024, komplizierte Antragsbedingungen und die Abschaffung eines eigenständigen Games-Referats im Bundeswirtschaftsministeriums haben Vertrauen gekostet. Vor allem kleine Studios fühlen sich ausgeschlossen.
Umso wichtiger werden daher neue Impulse aus der Branche selbst und aus den Bundesländern. Ein Beispiel ist der von uns initiierte R42 Games Accelerator in Leipzig: Hierfür können Start-ups eine Anlaufförderung erhalten. Mit dem entstehenden R42 Gebäude schaffen wir eine einzigartige Anlaufstelle für die Games-Branche in Mitteldeutschland, die jungen Studios Planungssicherheit gibt und Leipzig als Standort langfristig stärkt.
Politische Weichenstellungen ab 2025
Erste Signale für eine Trendwende kamen zuletzt von der Politik. Auf der gamescom 2025 in Köln bekräftigte die Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt Dorothee Bär, dass ab 2026 eine steuerliche Förderung eingeführt werden soll: „Ich will, dass die Games-Branche bei uns die Konditionen findet, wie sie international üblich sind.“
Für den Bundeshaushalt 2025 sind 88 Millionen Euro an Games-Förderung vorgesehen, ab 2026 sogar jährlich 125 Millionen Euro.
Länder-Ranking: Bayern vorn, Hessen Schlusslicht
Im game Jahresreport führen 2025 erneut Bayern, NRW und Berlin das Länder-Ranking an. Schlusslichter sind Hessen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Sachsen wurde dieses Jahr auf Platz 10 eingestuft – mit dem R42 wollen wir einen großen Teil dazu beitragen, dass sich dieser Platz im kommenden Jahr verbessert.
Der Jahresreport 2025 kann auf der Website des Verbands der deutschen Games-Branche heruntergeladen werden.